Fitch Ratings- London/Frankfurt, 02. Dezember 2013: Fitch Ratings berichtet in einem heute veröffentlichten Analyse, dass die deutsche Schaden-/Unfallversicherungsbranche auf stabilem Ratingausblick verbleibt. Der Sektorausblick, ein Indikator für den fundamentalen Trend, ist ebenfalls stabil. Die Agentur denkt, dass die Branche ihren aktuellen Herausforderungen gut gewachsen ist, und erwartet in den nächsten 12 bis 24 Monaten nicht allzu viele Veränderungen bei den Ratings der Unternehmen.
Fitch erwartet, dass die Branche 2014 ein Prämienwachstum von zwei bis drei Prozent erzielt, so wie in diesem Jahr. Dieses Wachstum folgt auf den stärksten Anstieg der Prämien seit mehr als zehn Jahren in den Jahren 2012 (5,1%) und 2011 (4,5%), was darauf hindeutet, dass der Sektor im anhaltenden Niedrigzinsumfeld die Zeichnungsdisziplin weiter aufrecht erhält.
Fitch schätzt, dass der deutsche Schaden/Unfallversicherungssektor 2014 eine Brutto-Schaden/Kostenquote von 93% erzielt. Die Branche berichtete eine verbesserte Brutto-Schaden/Kostenquote von 94,8% für 2012, nach 97,1% im Jahr zuvor. Fitch erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt, auch wenn außerordentliche Schäden im laufenden Jahr bei einem Anstieg der Brutto-Schaden/Kostenquote auf annähernd 98% den Trend vorübergehend außer Kraft setzen.
Fitch erwartet, dass die Branche 2014 aufgrund des erheblichen Prämienwachstums einen starken Anstieg beim versicherungstechnischen Nettoergebnis (vor Schwankungsrückstellung) erzielen wird. Die Agentur schätzt, dass der Sektor 2013 ein rückläufiges, aber positives versicherungstechnisches Nettoergebnis (vor Schwankungsrückstellung) von rund einer halben Milliarde Euro (2012: 1,6 Mrd. Euro) erreicht. Denn angemessene Rückversicherung sollte die Verluste aus den Naturkatastrophen im laufenden Jahr deutlich einschränken.
„Der Wettbewerb in Deutschland hat sich in den vergangenen 12 Monaten weiter beruhigt, und die Versicherer haben ihre Zeichnungsdisziplin bis dato in diesem Jahr bewahrt“, sagt Christoph Schmitt, Director im Versicherungsteam von Fitch. „Fitch erwartet, dass die Prämieneinnahmen 2013 weiter gewachsen sind, und sich dieser Trend 2014 wahrscheinlich fortsetzen wird, wenn auch etwas weniger ausgeprägt. Fitch geht davon aus, dass die Branche 2014 eine verbesserte versicherungstechnische Ertragslage erreichen wird, nachdem die Flut und die Hagelunwetter in diesem Jahr wahrscheinlich zu einem rückläufigen versicherungstechnischen Ergebnis führen.“
Fitch erwartet, dass die Branche bei weiter wachsenden Schadenrückstellungen ihre ausgeprägt guten Reservierungsstandards 2014 beibehält, so wie sie es vermutlich in diesem Jahr bereits getan haben wird. Die Agentur geht davon aus, dass leicht niedrigere Reservierungsstandards in der vergangenen weichen Marktphase zu manch zusätzlicher Reservestärkung 2011 und 2012 geführt haben, so dass die Verbesserung des versicherungstechnischen Ertrages mit Verzögerung zum Prämienwachstum eintritt.
Der Bericht „German Non-Life Insurance Outlook: Natural Catastrophes Losses Support Rate Increases” steht auf www.fitchratings.com zum Abruf bereit.
Zur Veröffentlichung der Studie veranstaltet Fitch am Dienstag, 3. Dezember, um 11:00h eine internationale Telefonkonferenz, bei der der Ausblick der deutschen Schaden-/Unfallversicherungsbranche erörtert wird. Dr. Christoph Schmitt und Dr. Stephan Kalb, Mitglieder des europäischen Versicherungsteams von Fitch, werden sprechen. Dabei besteht die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Teilnehmer können bereits vorher Fragen an Lucinda.Jeffrey@fitchratings.com senden.
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