Fitch bestätigt ‚A+‘-Finanzstärkerating der Stuttgarter Leben – Ausblick stabil

Fitch Ratings-Frankfurt-05. March 2015: Fitch Ratings hat das ‘A+’-Finanzstärkerating (Insurer Financial Strength, IFS) der Stuttgarter Lebensversicherung a.G. (Die Stuttgarter) bestätigt. Der Ausblick des Ratings bleibt stabil.

SCHLÜSSELFAKTOREN DER RATINGS

Die Bestätigung des Ratings spiegelt die sehr starke Kapitalausstattung der Stuttgarter, ihre starke Profitabilität und die Diversifikation ihrer Einkünfte durch ihre Tochterunternehmen sowie die starke Position des Unternehmens im deutschen Maklergeschäft wider. Das Rating ist durch die relativ geringe Unternehmensgröße der Stuttgarter limitiert.

Auf Grundlage von Fitch’s PrismFBM Kapitalmodell, sieht die Agentur die Kapitalausstattung der Stuttgarter als „sehr stark“ an. Darüber hinaus erzielte die Stuttgarter zum Jahresende 2013 eine Solvabilitätsquote von 237% und Fitch erwartet, dass die Stuttgarter auch 2014 eine starke Solvabilitätsquote von über 220% erreicht hat. Die Qualität der Kapitalausstattung der Stuttgarter profitiert ferner davon, dass das Unternehmen keine Verschuldung aufweist.

Die Stuttgarter hat eine starke Position im deutschen Maklergeschäft. Durch den Fokus auf diesen Vertriebsweg und da die Stuttgarter ausschließlich in Deutschland aktiv ist, ist sie besonders dem Risiko von ökonomischen und regulatorischen Änderungen ausgesetzt. Fitch sieht es als positiv an, dass die Stuttgarter gut auf die Herausforderungen, welche sich aus dem am 1. Januar 2015 in Kraft getretenen Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) ergeben haben, vorbereitet war. Obwohl 2014 in Bezug auf das Neugeschäft ein erfolgreiches Jahr für die Stuttgarter war und Fitch von einem Anstieg der Beitragssumme des Neugeschäfts von etwa 10% ausgeht, erwartet die Agentur einen leichten Rückgang der gebuchten Bruttoprämien. Dies spiegelt die Entscheidung der Stuttgarter wider, sich verstärkt auf laufendes Beitragsgeschäft zu konzentrieren.

Fitch erwartet, dass sich die Nettoverzinsung der Stuttgarter 2014 auf etwa 5% verbessert hat (2013:4,8%). Die Verbesserung wurde zum gewissen Teil durch die Realisierung von Kapitalgewinnen unterstützt. Nichtsdestotrotz verfügt die Stuttgarter weiter über hohe Bewertungsreserven. Nach Einschätzung von Fitch betrugen sie zum Jahresende 2014 mehr als 17% der Kapitalanlagen des Unternehmens (2013: 11%). Die Bewertungsreserven sind gut auf verschiedene Anlageklassen verteilt, was Fitch als positiv ansieht.

Die Aktienexposition der Stuttgarter ist weiter hoch mit 9,1% der Kapitalanlagen zum Jahresende 2013, was deutlich über der Quote für den Markt von 3,3% lag. Fitch geht davon aus, dass sich die Aktienexposition zum Jahresende 2014 leicht verringert hat. Auf Grund der starken Kapitalausstattung und der stabilen Anlagestrategie der Stuttgarter erwartet Fitch, dass die Aktieninvestments der Stuttgarter auch 2015 über dem Marktdurchschnitt liegen werden. Folglich weist das Unternehmen eine größere Exponierung gegenüber Schocks an den Aktienmärkten auf als viele seiner Mitbewerber.

Die Stuttgarter ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit und ist die Konzernobergesellschaft der Stuttgarter Versicherungsgruppe, die aus mehreren operativen Risikoträgern besteht. Konsolidiert wies die Stuttgarter eine Bilanzsumme von etwa 6,5 Mrd. Euro zum Jahresende 2014 aus, vereinnahmte gebuchte Bruttobeiträge von mehr als 620 Mio. Euro aus der Lebensversicherung sowie mehr als 100 Mio. Euro aus der Schaden-/Unfallversicherung.

Die Stuttgarter Versicherungsgruppe erzielte 2013 trotz der gestiegenen Aufwendungen für die Zinszusatzreserve ein verbessertes Nettoergebnis von 10,4 Mio. Euro (2012: 3,5 Mio. Euro), was einer starken Eigenkapitalverzinsung von 10,6% entspricht. Fitch erwartet auch für 2014 eine weiter starke Profitabilität trotzt nochmals angestiegenen Aufwendungen für die Zinszusatzreserve. Die Ertragsstärke der Stuttgarter Versicherunggruppe profitiert auch von der Stuttgarter Versicherung AG (SVA), dem Schaden-/Unfallversicherer der Gruppe. SVA erzielte eine sehr starke Schaden-Kosten-Quote von 86,3% in 2013 und Fitch geht davon aus, dass sich die Quote sich 2014 verbessert hat.

RATINGSENSITIVITÄTEN

Auf Grund der aktuell relativ geringen Unternehmensgröße sieht Fitch eine Heraufstufung des Ratings mittelfristig als unwahrscheinlich an.

Ein Rückgang der Kapitalausstattung unter ein Niveau von „sehr stark“ in Fitchs PrismFBM Kapitalmodell und ein nachhaltiger Rückgang der Rentabilität ausgedrückt in einer Eigenkapitalrendite von weniger als 8% (auf konsolidierter Basis) über einen längeren Zeitraum, können zu einer Herabstufung führen.

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